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Freunde finden bei Indianern in Kanada

Freunde finden bei Indianern in Kanada

In Kanada gibt es über 60 Indianersprachen, und rund 213 000 Kanadier geben eine davon als ihre Muttersprache an.

Um sich mit den Indianern in ihrer geliebten Muttersprache unterhalten zu können, haben viele Zeugen Jehovas eine indianische Sprache gelernt. Dafür haben bisher 250 von ihnen an einem Sprachkurs von Jehovas Zeugen teilgenommen.

Außerdem haben Jehovas Zeugen einige ihrer Publikationen, zum Beispiel kurze Videos, in acht Indianersprachen Kanadas übersetzt: Algonkin, Siksika, Paskwawininiwug, West-Swampy-Cree, Inuktitut, Mohawk, Ottawa und Nord-Ojibwa. a

Eine Indianersprache zu lernen ist gar nicht so leicht. Carma gibt zu: „Das Übersetzungsteam für Siksika zu unterstützen war am Anfang so, als würde ich im Dunkeln tappen. Ich hab die Sprache nicht wirklich verstanden. Ich konnte weder Siksika lesen noch die Aussprache verstehen.“

„Viele Wörter sind lang und lassen sich schwer aussprechen“, erklärt Terence, der ins West-Swampy-Cree übersetzt. Daniel, ein Vollzeitprediger auf Manitoulin (Ontario), sagt: „Es gibt kaum Nachschlagewerke. Am besten lernt man Ottawa, wenn man eine Omi oder einen Opi in der Gegend findet und sich helfen lässt.“

Lohnt sich der ganze Aufwand? Eine Frau des Ojibwa-Stammes bemerkte, dass sich Jehovas Zeugen durch ihre harte Arbeit von anderen Religionen unterscheiden. Wie sie sagt, fühlen sich die Leute jetzt bei Gesprächen über die Bibel wohler, weil Jehovas Zeugen sie zu Hause besuchen und ihnen die Bibeltexte in Ojibwa vorlesen.

Bert, der in einem Reservat der Siksika in Alberta aufwuchs, ist Übersetzer. Er sagt: „Ich habe etliche der Siksika gesehen, die eine Publikation an ihre Brust gedrückt und gesagt haben: ‚Das ist meine Sprache. Das ist für mich!‘ Oft kommen ihnen die Tränen, wenn sie ein Video in ihrer Sprache sehen.“

Als eine Frau das Video Warum lohnt sich ein genauerer Blick in die Bibel? in Cree gesehen hatte, war sie tief berührt. Wie sie sagte, war es so, als ob ihre Mutter zu ihr gesprochen hätte.

Kein Weg ist zu weit

Viele Zeugen Jehovas haben keine Mühen gescheut, um die gute Botschaft aus der Bibel mit Indianern zu teilen — zum Beispiel Terence und seine Frau Orlean. Sie erinnern sich an eine besondere Expedition: „Wir fuhren 12 Stunden in einem Konvoi auf Eisstraßen, um in einem Reservat zu predigen, und zwar in Little Grand Rapids. Die Reaktionen waren umwerfend!“

Andere haben sich dafür entschieden, ihr bequemes Zuhause zu verlassen und in die Nähe der Indianerreservate zu ziehen. Beispielsweise waren Daniel und seine Frau LeeAnn, 3 Monate auf Manitoulin und haben mit den Menschen über die Bibel gesprochen. Danach haben sie sich entschieden, fest dort zu wohnen. Daniel erklärt: „Es ist schön, jetzt mehr Zeit zu haben, um Vertrauen aufzubauen und Interesse zu wecken.“

„Weil ich sie von Herzen liebe!“

Warum setzen Jehovas Zeugen alles daran, Indianer zu erreichen? Rose, Berts Frau, antwortet: „Ich bin selbst eine Indianerin und hab erlebt, wie gut es ist, nach biblischen Grundsätzen zu leben. Das motiviert mich, anderen zu helfen.“

„Ich möchte, dass das Volk der Cree die Chance bekommt, sich vom Schöpfer leiten zu lassen“, sagt Orlean. „Es ist wirklich eine Ehre, ihnen dabei zu helfen, eine Freundschaft zu Jehova aufzubauen und ihre täglichen Probleme zu meistern.“

Marc unterstützt die Übersetzungsarbeiten ins Siksika. Warum setzt er sich für die Indianer in seiner Gegend ein? Er sagt: „Weil ich sie von Herzen liebe!“

a Einige dieser Sprachen werden auch von Indianern in den USA gesprochen.